Lieber Leser, Liebe Leserin,
möchten Sie wissen, wie Sie ein junges Pärchen dazu bringen, schweißdurchnässt aber glücklich nach Hause zu gehen? Ja?
Okay, ich werde es Ihnen verraten!
Es war einmal wieder Mittwoch Abend im NouTangoBerlin. Nach einem ganz ordentlichen Kurs hatte ich noch etwas Lust meine Finger zu betätigen und setzte mich an das Klavier des Tanzstudios. Ich tat, was ich immer tue, wenn ich am Klavier spiele: ich improvisierte. Meistens eher melodisch als rhythmisch, doch diesmal konzentrierte ich mich auf die linke Hand und den Rhythmus. Ich spielte so vor mich hin und merkte gar nicht, dass ich nicht mehr allein war. Es war das bereits erwähnte junge Pärchen, welches sich einfach in mein Klavierspiel geschlichen hatte und nun anfing jung und frisch wie die wilden Teufel zu tanzen. Sie hatten ja die gesamte große Tanzfläche des Studios für sich – und ich kann Ihnen sagen, sie haben diese auch genutzt! Oh, das haben sie. Und auch mich packte es! Wie ein Buschfeuer sprang der Funke zwischen uns hin und her – änderte ich den Rhythmus, die Tonart, das Tempo, änderten sie ihren Tanz, sprangen noch wilder durch den Raum, lachten und keuschten, dass sich die Balken bogen. Schließlich hatte ich Gnade und wollte ihnen geben was sie jetzt brauchten und wechselte in ein langsames D-Dur, holte meinen Schmalztopf Marke „Romantik für Frischverliebte“ hervor und brachte sie endlich dazu eng umschlungen zu tanzen. Aber es wäre gelacht, hätte ich das lange zugelassen. Noch einmal wechselte ich das Tempo und die Tonart, spielte eine Mischung aus schnellem Walzer und Marsch, trieb sie erneut zum tänzerischen Höhepunkt und beendete schließlich mit einem ausgiebigen musikalischen Austänzeln das Spiel.
Und was haben Sie Mittwoch Abend gemacht ? 🙂
Euer Manuel
Schönes Geschichtchen und sicher ein seltener magischer Moment für alle Beteiligten. Das nächste Mal bringst du das mal in die literarische Form einer Kurzgeschichte. Hätte Potenzial. Nur der letzte Satz, Manu, klingt etwas, wie soll ich sagen, hochmütig. 😉 Zwar war mein Mittwoch Abend nicht derart magisch, aber wenigstens genauso lebenswert.
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Tja, ab und zu sei mir diese Sünde verziehen 🙂 .
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